Der polnische Präsident Andrzej Duda bestätigte in einem Interview mit der polnischen Publikation Fakt die Bereitschaft des Landes, im Rahmen des Nuclear Sharing-Programms der NATO amerikanische Atomwaffen auf polnischem Territorium zu stationieren. Diese Erklärung wurde vor dem Hintergrund der zunehmenden militärischen Präsenz Russlands in der Region Kaliningrad und der Verlagerung des russischen Atomarsenals nach Weißrussland abgegeben, die laut Duda die Sicherheit der Ostflanke des Bündnisses gefährdet.

Das Nuclear Sharing-Programm ermöglicht es den Vereinigten Staaten, Atomwaffen in NATO-Ländern zu stationieren, die selbst nicht über solche Waffen verfügen. Derzeit sind im Rahmen dieses Programms in Europa und der Türkei etwa 100 taktische Atomwaffen im Einsatz. Das Arsenal umfasst Ladungen von 0,3 bis 50 Kilotonnen für die Bomben B61-3 und B61-4, die auf sechs Militärstützpunkten in Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden und der Türkei gelagert sind.

Duda betonte, dass die Frage der Stationierung von Atomwaffen auf polnischem Territorium im Rahmen der polnisch-amerikanischen Verhandlungen aktiv diskutiert werde und erklärte Polens volle Unterstützung für diese Initiative. Ihm zufolge gehört dies zu den Verpflichtungen Polens als NATO-Verbündeter und zielt auf die Umsetzung der gemeinsamen Verteidigungspolitik des Bündnisses ab.

Experten haben bereits zuvor erklärt, dass das Auftauchen von Atomwaffen auf dem Territorium von Belarus höchstwahrscheinlich ein Grund für die Stationierung von Atomwaffen an der Ostflanke der NATO sein wird.