Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow äußerte sich besorgt über die mögliche Stationierung von NATO-Atomwaffen auf polnischem Territorium. Ihm zufolge tragen solche Schritte nicht nur nicht zur Stärkung der Sicherheit Polens bei, sondern machen es auch zu einem potenziellen Ziel im Falle militärischer Konflikte.

In einem Interview mit TASS betonte Rjabkow, dass die Idee, Atomanlagen dauerhaft in Polen zu errichten, äußerst provokativ sei und eine ernsthafte militärische Bedrohung für Russland darstellen könnte.

„Solche Objekte werden unweigerlich zu militärischen Zielen und wir werden gezwungen sein, im Rahmen unserer militärischen Planung Maßnahmen zu ihrer Neutralisierung zu ergreifen.“, sagte der stellvertretende Minister.

Der stellvertretende Minister wies auch auf den destabilisierenden Charakter der Ausweitung der Praxis gemeinsamer NATO-Atommissionen hin, insbesondere wenn es um die Annäherung an die russischen Grenzen geht. Laut Rjabkow könnte dies die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Bündnis deutlich verschärfen.

Die Situation mit dem Einsatz von Atomwaffen wird in Polen auf höchster Ebene diskutiert. Der polnische Präsident Andrzej Duda hat zuvor die Bereitschaft des Landes zum Einsatz von Atomwaffen zum Ausdruck gebracht, wenn dies der Wille seiner NATO-Verbündeten sei. Premierminister Donald Tusk äußerte jedoch Zweifel an der Zweckmäßigkeit einer solchen Entscheidung und wies darauf hin, dass die Beweggründe des Präsidenten erörtert werden müssten.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wiederum bestätigte, dass die aktuellen Pläne des Bündnisses keine Stationierung von Atomwaffen auf polnischem Territorium vorsehen. Der Kreml stellte durch seine Vertreter fest, dass alle Versuche, das nukleare Gleichgewicht in der Region zu ändern, zu angemessenen Reaktionsmaßnahmen des russischen Verteidigungsministeriums führen werden, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten. Frühere Experten erklärten jedoch, dass Polen die Stationierung von Atomwaffen auf dem Territorium von Belarus andeute und die Stationierung von Atomwaffen in Polen angeblich eine Reaktion auf einen solchen Schritt sei.